Blattzeit ist nicht gleich Rehbrunft!

20. Jul. 2023

Viele Jäger verwechseln die Blattzeit mit der eigentlichen Brunftzeit des Rehwilds. Doch das ist nicht korrekt. Während die Blattjagd in der Blattzeit häufig gelingt, geht der Jäger beim Blatten in der gesamten Rehwildbrunftzeit häufig leer aus.

Ein erlegter Rehbock liegt mit dem Haupt auf einem Baumstamm. Neben dem erlegten Rehbock ist ein Zielstock, ein Blatter sowie ein Fernglas zu sehen.

Foto: Markus Lück

Häufig wird in Unterhaltungen rund um die Rehwildjagd im Juli und August wild mit den Wörtern „Rehwildbrunft“ oder nur „Brunft“ sowie „Blattzeit“ um sich gewnorfen. Doch das ist gar nicht so einfach. Denn „Brunft“ ist von seiner Bedeutung her nicht mit dem Wort „Blattzeit“ gleichzusetzen. Beiden gemein ist in diesem Kontext die Wildart. Beide Worte können sich auf Geschehnisse rund ums Rehwild beziehen. Doch müssen sie nicht. Denn das Wort Brunft findet auch in Zusammenhang mit anderen Wildarten Anwendung. So sprechen wir Jäger beispielsweise auch von der Rotwildbrunft oder Brunft des Damwildes. Doch was ist nun eigentlich mit den beiden Begrifflichkeiten gemeint und worin unterscheiden sie sich?

Rehwildbrunft

Die Brunft bezeichnet generell die Zeit im Jahr, in der sich die im Zusammenhang des Wortes genannte Wildart paart. Bleiben wir also beim Rehwild liegt die Brunftzeit etwa im Bereich vom 20 Juli bis etwa 5. August. Dieser Zeitraum ist natürlich keinesfalls fest und kann sich sowohl nach vorn als auch nach hinten verlagern. Die Hauptpaarungszeit und damit Brunftzeit des Rehwildes dürfte aber zwischen Mitte Juli und etwa dem 5. bis 10. August erstrecken.

Blattzeit

Das Wort „Blattzeit“ wird häufig als Synonym zur „Brunftzeit“ genutzt. Dies ist jedoch nicht richtig. Denn die Blattzeit ist die Zeit im Jahr, in der die Rehböcke aufs Blatt springen – sich also mithilfe von Instrumenten wie beispielsweise eines Blatters oder auf einem Buchenblatt bzw. Grashalm akustisch anlocken lassen. Die eigentliche Blattzeit liegt nach der Rehwildbrunft. Sie beginnt etwa ab dem 5. bis 8. August und reicht dann etwa bis zum 15. August. Ab etwa dem 5. bzw. 8. August sind alle weiblichen Stücke im Revier bereits beschlagen und damit nicht mehr in Paarungsstimmung. Viele Rehböcke wollen das zu dieser Zeit jedoch noch nicht wahrhaben und suchen im Revier nach paarungsbereiten Schmalrehen bzw. Ricken. Sie reagieren deshalb auf die durch den Jäger imitierten Fieplaute der weiblichen Stücke und stehen dem Jäger bei der Blattjagd zu. Gleiches Verhalten lässt sich jedoch auch bereits ab Mitte Juli beobachten. So sind bereits ab etwa dem 15. Juli im Revier suchende bzw. vereinzelt auch treibende Böcke im Revier zu finden. So kann es auch dazu kommen, dass bereits Mitte Juli ein Rehbock den zarten Fieplauten aus einem Blattjagdinstrument nicht widerstehen kann und der Jäger so zum Erfolg kommen kann.

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