Jägersprache – das Lexikon (C)

Jägersprache – das Lexikon (C)

Jägersprache – das Lexikon (C)

Die Jägersprache umfasst mehr als 13.000 veschiedene Fachbegriffe. Alle dienen einer präzisen Verständigung unter Jägerinnen und Jägern. Hier findest Du alle relevanten Begriffe mit dem Anfangsbuchstaben „C“.

Scherenschnitt eines Jägers mit einem Hund neben sich. Im oberen rechten Bilddrittel ist in orangefarbener Schrift der Buchstabe C zu lesen.

Foto: Markus Lück (KI-generiert)

Fachbegriff Erläuterung
CITES Abkommen zum Schutz bedrohter Tierarten, relevant für Jagdtrophäen.
Cerakote Beschichtung für Korrosionsschutz bei Waffen.
Cerviden Wissenschaftliche Bezeichnung für die Familie der Hirsche.
Changieren Fehler des Schweißhundes auf der Fährte. Er wechselt bei der Fährtenarbeit auf die „falsche“ Fährte
Choke Verengung am Laufende einer Flinte zur Streuungssteuerung.
Cocker Spaniel Jagdhunderasse, früher als Stöberhund eingesetzt.

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Jägersprache – das Lexikon (B)

Jägersprache – das Lexikon (B)

Jägersprache – das Lexikon (B)

Die Jägersprache umfasst mehr als 13.000 veschiedene Fachbegriffe. Alle dienen einer präzisen Verständigung unter Jägerinnen und Jägern. Hier findest Du alle relevanten Begriffe mit dem Anfangsbuchstaben „B“.

Scherenschnitt eines Jägers mit einem Hund neben sich. Oben rechts im Bild ist in orangefarbener Schrift der Buchstabe B zu lesen.

Foto: Markus Lück (KI-generiert)

Fachbegriff Erläuterung
Bache Weibliches Wildschwein ab dem dritten Lebensjahr.
Balg Abgezogene Haut von Haarraubwild oder Federwild.
Ballen Die weiche Unterseite der Pfoten bei Haarraubwild und Jagdhunden.
Balz Paarungsverhalten bei Vögeln mit typischen Lauten und Bewegungen.
Balzflug Auffälliger Flug von Vögeln während der Balzzeit.
Balzplatz Ort, an dem sich Vögel zur Balz versammeln.
Balzzeit Zeitraum, in dem sich Vögel paaren.
Bart Haar- oder Federbüschel z. B. beim Gamsbock oder Auerhahn.
Basse Alter, starker Keiler.
Bast Durchblutete Haut, die das wachsende Geweih der Hirsche und des Rehbocks umhüllt.
Bau Unterschlupf von Dachs oder Fuchs unter der Erde.
Begehungsschein Erlaubnis zum Jagen in einem bestimmten Revier.
Behang Lange, hängende Ohren bei Jagdhunden; Synonym für „Jahre“ be der Altersangabe von Schweißhunden
Beihirsch Begleithirsch eines meist stärkeren HIrsches.
Beize Jagd mit Greifvögeln.
Beizvogel Greifvogel, der zur Beizjagd eingesetzt wird.
Bergstutzen Kipplaufwaffe mit zwei Büchsenläufen unterschiedlichen Kalibers
Besatz Vorkommen einer Wildart (i. d. R. Niederwild)
Beute Erlegtes Wild oder Fang des Jagdhundes.
Beutegreifer Raubtier
Bewegungsjagd Jagd, bei der Wild in Bewegung gebracht wird.
Binden Verschnüren des Wildkörpers beim Legen der Strecke.
Birkhahn Männliches Birkwild
Blatten Lockjagd auf den Rehbock durch Fieplaute.
Blattschuss Treffer auf das Schulterblatt
Blattwerk Vegetation, die Sicht oder Schuss behindern kann.
Blattzeit Paarungszeit des Rehwildes.
Blume Schwanz von Hasen und Kaninchen.
Bläße Helle Zeichnung im Gesicht, z. B. bei Rehwild.
Bracke Laufstarker Jagdhund
Brackieren Jagd mit Bracken über weite Strecken (i. d. R. auf Feldhase)
Branten Pfoten beim Haarraubwild
Brantenabdruck Abdruck der Pfoten des Haaraubwildes
Bruch Zweig, der bei der Jagd als Zeichen verwendet wird.
Brunft Paarungszeit des Schalenwildes (außer Schwarzwild)
Brunftplatz Ort, an dem Hirsche und Kahlwild zur Paarung zusammenkommen
Brunftschrei Ruf des Hirsches während der Brunft.
Bär Bezeichnung für das männliche adulte Murmeltier
Büchse Langwaffe mit gezogenen Läufen.
Büchsenlicht Helligkeit, bei der noch sicher gejagt werden kann.
Büchsenschuss Schuss aus einer Büchse.
Bürzel Schwanz bei Vögeln.
beeren Beeren als Äsung aufnehmen.
befahren Einen Bau nutzen.
begehen Ein Revier durchstreifen oder kontrollieren.
belegen Ein weibliches Tier (beispielsweise Hündin) wird gedeckt.
beschicken Ausbringen von Kirmaterial an einer Kirrung oder Futter an einer Fütterung
beschlagen Ein weibliches Tier (Schalenwild) wird gedeckt.

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Weiterer Hausschweinbestand in Hessen von ASP betroffen

Weiterer Hausschweinbestand in Hessen von ASP betroffen

Weiterer Hausschweinbestand in Hessen von ASP betroffen

Die Afrikanische Schweinepest erreichte in den vergangenen Wochen bereits Hausschweinbestände in Hessen. Ende Juli 2024 kam ein weiterer Betrieb mit 1.800 Hausschweinen hinzu.

Mehrere Hausschweine stehen in einem Stall und schauen in Richtung des Fotografen

Symbolbild: Markus Lück (KI-generiert)

Die Afrikanische Schweinepest greift in der Mitte Deutschlands weiter um sich. Im Landkreis Groß-Gerau in Hessen ist in einem weiteren landwirtschaftlichen Betrieb die Afrikanische Schweinepest festgestellt worden, wie das Hessische Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt, Weinbau, Forsten, Jagd und Heimat auf seiner Webseite berichtet. Der betroffene Landwirt hatte der zuständigen Behörde den Fund eines toten Tiers in seinem Betrieb mitgeteilt. Die entnommenen Proben wurden vom Hessischen Landeslabor untersucht und positiv auf ASP beprobt. Der betroffene Betrieb liegt in Trebur. Es werden dort etwa 1.800 Hausschweine gehalten. Aufgrund des Tierseuchengesetzes müssen alle Schweine getötet werden. Insgesamt sind bis dato nun acht Betriebe im Kreis Groß-Gerau von der Afrikanischen Schweinepest betroffen.

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Landwirte, Jäger und Reiter kritisieren neue Wolfszahlen

Landwirte, Jäger und Reiter kritisieren neue Wolfszahlen

Landwirte, Jäger und Reiter kritisieren neue Wolfszahlen

Symbolbild: Markus Lück

Dazu berichtet der Deutsche Jagdverband in einer Pressemitteilung: Deutscher Bauernverband (DBV), Deutscher Jagdverband (DJV) und Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) kritisieren die mangelnde Aktualität der vor wenigen Tagen vom Bundesumweltministerium veröffentlichten Wolfszahlen. Das derzeitige Monitoringverfahren mit Stichtag 30. April verharmlost die dynamische Entwicklung in Deutschland erheblich, da der Nachwuchs aus dem Sommer regelmäßig fehlt: Bei offiziell nachgewiesenen 231 Wolfspaaren sind das im Jahr 2023 mindestens 1.000 zusätzliche Welpen. Demnach gibt es derzeit 2.000 bis 3.000 Wölfe in Deutschland. Deutlich wird die bundesweite Diskrepanz zudem am Beispiel Niedersachsen: 39 Wolfsrudel hat das Bundesumweltministerium offiziell vermeldet, der tagesaktuelle Wert liegt allerdings bei 50.

Für ein erfolgreiches Wolfsmanagement in Deutschland reichen laut DBV, DJV und FN Diskussionen um vereinfachte Abschüsse nach Rissen an Weidetieren bei weitem nicht aus. Die Verbände fordern stattdessen das Bundesumweltministerium auf, für die atlantische und die kontinentale biogeografische Region den günstigen Erhaltungszustand des Wolfs sofort an die EU-Kommission zu melden. Die Ampelkoalition in Berlin muss umgehend ein regional differenziertes Bestandsmanagement für den Wolf zulassen. Ein aktuelles Gutachten des Staatsrechtlers Michael Brenner zeigt, dass dies europarechtskonform möglich ist.

DBV, DJV und FN kritisieren, dass die Politik Menschen im ländlichen Raum mit den Folgen der exponentiellen Ausbreitung von Wölfen alleine lässt. Laut aktuellen Zahlen der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Wolf gab es im Jahr 2022 einen neuen Höchstwert von über 4.000 verletzten und getöteten Nutztieren – darunter neben Schafen und Ziegen auch Rinder, Pferde und landwirtschaftlich gehaltene Wildtiere.

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Fuchsjagd am Luderplatz – 10 Tipps

Fuchsjagd am Luderplatz – 10 Tipps

Fuchsjagd am Luderplatz – 10 Tipps

Bei der Ansitzjagd auf Füchse setzen viele Jäger auf das Warten am Luderplatz. Mittels kleiner Futterbrocken werden hier Füchse gezielt angelockt. Beachtet der Jäger einige Dinge, ist die Fuchsjagd am Luderplatz außerordentlich effektiv.

Ein Fuchs steht auf einem Wiesenstreifen. Er schaut in Richtung des Fotografen in die Kamera. Es ist leicht dämmerig.

Foto: Markus Lück

Immer auf den Wind achten!

Der Wind spielt bei der Jagd immer eine große Rolle. Dies gilt natürlich auch für die Fuchsjagd am Luderplatz. Denn Füchse zeigen außerordentlich gute Sinnesleistungen. Das gilt auch für die Nase der Rotröcke. Hat der Jäger beim Ansitz auch nur einen Hauch von Rückenwind, so dass die Wittrung des Jägers in Richtung des Luderplatzes getragen wird, sollte der Ansitz abgebrochen beziehungsweise bestenfalls erst gar nicht erst angetreten werden. Denn ein Fuchs, der in dem ansonsten so ungestörten Teil im Revier auf einmal Wind von einem Menschen bekommen hat, kann unter Umständen nachhaltig vergrämt sein. Er muss dann erst wieder tagelang mit kleinen Futtergaben am Luderplatz angelockt werden. Dies gilt insbesondere für Altfüchse. Es hat schon seinen Grund, warum einige wenige Rotröcke mehrere Jahre alt werden. Meist sind sie besonders vorsichtig und meiden unter Umständen Luderplätze gänzlich beziehungsweise sind äußerst vorsichtig im Bereich dieser jagdlichen Einrichtungen.

Nützliche Helfer: Windprüfer

Um die Windrichtung sicher einzuschätzen, empfiehlt es sich aus meiner Sicht, stets einen Windprüfer in der Jackentasche oder im Rucksack dabei zu haben. Diese kann man sich mit einigen wenigen Handgriffen sogar selbst fertigen. Wer darauf keine Lust hat, kann sich aus dem reichhaltigen Angebot im Jagdbedarf bedienen. Die kleinen mit Puder gefüllten Fläschchen liefern im Revier häufig erstaunliche Ergebnisse. Häufig können wir Jäger den Verlauf des Windes nur sehr schwer einschätzen. Hecken, Knicks oder eine hügelige Landschaft haben erheblichen Einfluss auf den Verlauf des Windes im Gelände.

Doch Wind kann für uns Jäger auch sehr nützlich sein. Voraussetzung dafür ist, dass er konstant aus einer Richtung weht. Für die Fuchsjagd am Luderplatz hat dies den Vorteil, dass der Wind so sicher einschätzbar ist. Weiterhin schluckt der Wind ab einer gewissen Stärke auch einen Großteil der Geräusche, sodass er als zusätzliche akustische Tarnung für uns Jäger dient. Dafür muss der Wind gar nicht besonders stark wehen. Beispielsweise durch den Wind verursachtes Blätterrauschen verleiht dem am Luderplatz ansitzenden Jäger zusätzliche akustische Tarnung. Einziger Nachteil für uns Jäger: Auch wir hören vom heranschnürenden Fuchs nichts. Dieser Nachteil kann aus meiner Sicht – mit wenigen Ausnahmen – jedoch vernachlässigt werden. Denn bis auf Situationen mit besonders trockenem Laub oder verharschtem Schnee ist ein heranschnürender Fuchs ohnehin für uns Jäger in der Regel nicht zu hören.

Leise sein

Der Fuchs ist eine unserer vorsichtigsten, wenn nicht sogar die vorsichtigste Wildart in Deutschland. Füchse haben äußerst gute Sinne. Neben dem Geruchssinn ist insbesondere das Gehör beim Rotfuchs äußerst ausgeprägt. Füchse hören unterhalb einer geschlossenen Schneedecke Mäuse laufen. Ein unvorsichtig auf dem Hochsitz oder im Erdsitz hantierender Jäger ist somit für Reineke je nach Lautstärke auf viele Meter zu hören. Häufig hatte der am Luderplatz ansitzende Jäger den Fuchs bis dato noch gar nicht in Anblick. Das Fazit: Wieder ein Ansitz ohne Wildkontakt. Doch Fehlanzeige! Der Jäger hat sich den Jagderfolg dann durch eigenes Fehlverhalten vermasselt. Und das kommt aus meiner Sicht bei der Fuchsjagd besonders häufig vor.

Deshalb gilt beim Ansitz auf den Fuchs ganz besonders: absolute Stille bewahren. Geknister einer Zeitung, ein ratschendes Feuerzeug, knarzende beziehungsweise raschelnde Jagdbekleidung, ein knarzendes Sitzbrett – all das sollte beim Fuchsansitz strikt vermieden werden. Denn sonst fliegt der Jäger auf und geht als Schneider nach Hause. Kommt ein Fuchs in Anblick, kann sich der ansitzende Jäger etwas an dem Verhalten des Fuchses orientieren. Insbesondere still verharrende Füchse, die ihre Umgebung mit gespitzten Gehören sondieren, nehmen Geräusche besonders rasch war. Hier sollte der Jäger jede Bewegung vermeiden und warten bis sich der Fuchs wieder in Bewegung setzt. Dann kann der Jäger die Waffe langsam greifen und sich fertig machen. Ab und an kommt es vor, dass Füchse sich beispielsweise mit Mäusenestern beschäftigen. Die Rotröcke buddeln dann regelrecht nach den vermeintlichen Leckerbissen unter der Erde. In diesen Situationen ist der Fuchs abgelenkt und seine Aufmerksamkeit ist auf das Mäusenest gerichtet und nimmt nicht so leicht die Geräusche des Jägers war. Notwendige Bewegungen des Jägers sollten genau in solchen Situationen ablaufen. Dann bleibt der Jäger unbemerkt und kann sich in Ruhe auf den sicheren Schuss vorbereiten.

Immer mit der Ruhe

Kommt ein Fuchs in Anblick, reagieren einige Jäger mit hektischen Handgriffen in Richtung Waffe oder dem Fernglas. Genau das ist jedoch die vollkommen falsche Reaktion. Denn steht der Wind gut und verhält sich der Jäger ruhig, wird sich ein Fuchs, der den Luderplatz in den zurückliegenden Nächten regelmäßig besucht hat, auch dann dem Luderplatz wieder zielstrebig nähern. Der Jäger hat also ausreichend Zeit. Schnürt der Fuchs über eine freie Fläche, wie beispielsweise eine Wiese oder ein Feld in Richtung des Luderplatzes, sollte der Jäger meiner Ansicht nach bis zu dem Zeitpunkt Ruhe bewahren, bis der Fuchs den Luderplatz erreicht hat. Beschäftigt sich der Rotrock dann mit den ausgebrachten Leckereien, haben wir Jäger ausreichend Zeit, um die Waffe zu greifen und einen sicheren Schuss anzutragen. Ein mit den Luderbrocken beschäftigter Fuchs hat seine Aufmerksamkeit zu einem Großteil auf den Luderplatz gerichtet. Das hilft uns menschlichen Jägern enorm dabei, unbemerkt zu bleiben.

Luderplätze befinden sich häufig im freien Feld. Da kommt es oft vor, dass außerhalb der Schussentfernung des Jägers Rotröcke in Anblick kommen. Auch in solchen Situationen sollte der Jäger Ruhe bewahren. Füchse laufen manchmal nicht zielstrebig zu einem Luderplatz. Teils kommt es vor, dass sie beispielsweise zuerst einen Heckenstreifen annehmen und innerhalb der Deckung dann in Richtung des Luderplatzes schnüren. Sie tauchen dann für den Jäger unverhofft an anderer Stelle des Heckenstreifens auf und laufen unter Umständen ab dort zielstrebig zum Luderplatz. Das geschieht jedoch natürlich nur dann, wenn der heranschnürende Fuchs nicht bereits zuvor etwas spitz gekriegt hat.

Auf die Entfernung achten

Am Luderplatz sitzen Jäger häufig in der Dunkelheit an. Im Dunkeln ist das Schätzen von Entfernungen deutlich schwieriger als am Tag. Setzt der Jäger bei der Fuchsjagd am Luderplatz auf den Schrotschuss ist dies von ganz entscheidender Bedeutung. Denn bis zu einer Schussentfernung von rund 30 m wird ein Fuchs wie vom Blitz getroffen in der Schrotgarbe verenden. Darüber hinaus nimmt diese umwerfende Wirkung jedoch deutlich ab. Damit hier weidgerecht gejagt wird, sollten wir Jäger uns aus meiner Sicht auf eine Schussentfernung von maximal 30 Metern beschränken. Mit Schrot angebleite Füchse sind in der Regel sehr schwer zu bekommen, da sie kaum bzw. gar nicht schweißen. Außerdem nehmen sie häufig einen nahegelegenen Bau an. Dann ist eine Nachsuche unmöglich.

Fuchsjagd mit der Büchse

Führt der Jäger eine Büchse am Luderplatz, sollte die Entfernung ebenfalls beachtet werden. Denn die tödliche Trefferfläche auf dem Wildkörper eines Fuchses ist nicht sehr groß. Sie liegt bei einem adulten Fuchs unterhalb der Größe eines Bierdeckels. Bedenkt man dann noch, dass in der Regel bei schlechten Lichtverhältnissen geschossen wird und Füchse auch häufig in Bewegung sind, wird einem rasch klar, warum die Entfernung dringend beachtet werden sollte. Pauschal lässt sich an dieser Stelle nicht sagen, bis zu welcher Entfernung weidgerecht auf den Fuchs gejagt werden kann. Das hängt von verschiedenen Einflussfaktoren ab, die allesamt mehr oder weniger bedeutenden Einfluss darauf haben. Ein ganz entscheidender Faktor sind die individuellen Schießfertigkeiten des Jägers. Geübte Schützen können problemlos in Entfernungsbereichen zuschlagen in denen ungeübte Jäger nicht mal die Waffe heben.

Ich persönlich würde im Regelfall auf mehr als 150 Meter nicht auf einen Fuchs schießen. Und in der Nacht würde ich diese Maximalentfernung nochmals nach unten korrigieren. Bei 100 Meter sollte Schluss sein. Das kann aber natürlich jeder Jäger halten, wie er mag.

Wie bereits erwähnt, ist das Schätzungen von Entfernungen in der Dunkelheit sehr schwierig. Mit ein paar Vorbereitungen kann man sich die Sache jedoch erheblich erleichtern. So sollte die Entfernung zwischen Luderplatz und Ansitzeinrichtung natürlich bekannt sein. Ich empfehle hier eine Entfernung zwischen 20 und 25 Metern. Befindet sich der Luderplatz im Feld und stehen im Umkreis beispielsweise einzelne Bäume oder Heckenstreifen, können diese als Entfernungsmarkierungen dienen. Die Entfernungen zu diesen markanten Punkten sollten vor der Jagd gemessen werden. So hat der Jäger im Optimalfall ringsherum einzelne Orientierungspunkte, die bei der Entfernungsschätzung helfen können. Stehen nicht ausreichend solcher Punkte natürlicherweise zur Verfügung, können beispielsweise auch Pfähle im Gelände eingeschlagen werden. Diese dienen dann analog zu Bäumen oder Hecken als Orientierungspunkte.

Ausreichend Licht

Während bei der nächtlichen Jagd auf Schwarzwild mittlerweile in vielen Bundesländern der Einsatz von Nachtsicht- sowie Wärmebildtechnik in einem Vorsatzgerät erlaubt ist, steht diese Technik in den meisten Bundesländern für die Raubwildjagd nicht zur Verfügung. Wir müssen also mit dem Umgebungslicht in der Nacht auskommen. Demnach sind wir erheblich auf das Mondlicht angewiesen. Sollte im Winter Schnee fallen, sorgt dieser helle Untergrund ebenfalls für eine bessere Sichtbarkeit von Reineke in der Nacht bei Dunkelheit. Für die Fuchsjagd am Luderplatz sollte der Jäger deshalb unbedingt einen Blick in den Mondkalender werfen und Mondaufgang- sowie Monduntergangzeiten und die Mondphase im Blick behalten.

Und Vorsicht! An dieser Stelle muss unbedingt erwähnt werden, dass für die nächtliche Fuchsjagd deutlich mehr Licht benötigt wird als für die Schwarzwildjagd bei Nacht. Denn die dunkle Färbung der Wildschweine sorgt für eine deutlich bessere Erkennbarkeit des Wildkörpers als bei einem Fuchs. Zudem sind Sauen in der Regel größer als Füchse. Dies erleichtert die Erkennbarkeit obendrein. Ohne Schnee ist die Jagd auf Füchse an Wiesen aus meiner Sicht nur rund um die Vollmondphase möglich. Nur dann ist ausreichend Licht vorhanden, um den Wildkörper sicher zu erkennen und damit einen sicheren Schuss anzutragen. Auf Stoppelfeldern im Juli und August sieht es hingegen etwas anders aus. Der verhältnismäßig helle Untergrund sorgt für einen guten Kontrast zwischen Wildkörper und Hintergrund. Hier ist die Jagd nach meinen Erfahrungen auch in der späten Phase der Dämmerung und sogar in Halbmondnächten möglich.

Zwei Füchse laufen auf einem Stoppelfeld umher

Foto: Markus Lück

Lange ludern

Analog zur Kirrung bei der Schwarzwildjagd gilt auch für den Luderplatz bei der Fuchsjagd, dass dieser kontinuierlich (möglichst täglich) beschickt werden sollte. Zudem ist der Zeitraum des Anluderns vor der eigentlichen Jagd aus meiner Sicht entscheidend für den Jagderfolg bei der Fuchsjagd am Luderplatz. Pauschal gilt: Je länger der Zeitraum des Luderns ist, desto stärker sind die Füchse im Einzugsgebiet des Luderplatzes an diesen gewöhnt. Über einen langen Zeitraum angeluderte Füchse besuchen den Luderplatz zuverlässig. Obendrein besuchen über längere Zeit angeluderte Füchse den Luderplatz nach meinen Erfahrungen früher in der Nacht beziehungsweise am Abend. Ich hatte es häufig, dass Füchse in der fraßarmen Zeit im Winter bereits kurz nach dem Dunkelwerden beziehungsweise in der letzten Phase der Dämmerung am Abend am Luderplatz erschienen.

Beschäftigung für den Fuchs

Damit sich der Fuchs am Luderplatz nicht ratzfatz den Futterbrocken schnappt und von dannen zieht, sollte das Luder möglichst versteckt ausgebracht werden. Eine Möglichkeit ist, das Luder beispielsweise zu vergraben. Dies hat den Vorteil, dass der Fuchs zunächst nach den Leckereien graben muss, bevor er Zugang zu ihnen bekommt. Obendrein bietet diese Ausbringungsmöglichkeit den Vorteil, dass das Luder für menschliche Besucher in dem Bereich unsichtbar ist, eine mögliche geruchliche Belästigung von Spaziergängern oder anderen Naturnutzern unterbleibt und zudem auch Vögel keinen Zugriff auf das Luder haben.

Je nach Örtlichkeit nutze ich bei der Anlage eines Luderplatzes gern alte ausgehöhlte Baumstämme. Häufig liegen an Waldwegen alte nicht mehr nutzbare Baumstämme rum, deren Kernholz bereits verfault ist. Mit einer Axt oder einer Motorsäge kann man dann diese Kernholzreste entfernen und auf eine Länge von etwa 40 Zentimeter schneiden. Dieser Abschnitt kann dann vor der Ansitzeinrichtung als Behälter am Luderplatz ein paar Zentimeter eingegraben werden, so dass er noch etwa 30 Zentimeter aus dem Boden ragt. Innerhalb des Baumstamms ausgebrachte Luderbrocken sind so nicht ratzfatz für den Fuchs zugänglich.

Noch effektiver mit Schleppen

Will man sich nicht ausschließlich auf die geruchliche Lockwirkung ausgebrachter Leckereien am Luderplatz verlassen, können Schleppen in Richtung des Luderplatzes eine Option sein. Dazu zieht der Jäger, wie bei der Hundeausbildung auch, eine Schleppe in Richtung des Luderplatzes. So wird beispielsweise eine Rehdecke an eine Schnur gebunden. Diese zieht der Jäger dann im Gelände hinter sich her und läuft vom Luderplatz ausgehend durchs Revier. Wege, Wegkreuzungen, Waldränder oder Orte nahe von potenziellen Fuchsunterschlüpfen (Brombeerdickungen, Strohmieten usw.) sollten dabei möglichst angesteuert werden. Hier ist die Wahrscheinlichkeit groß, die Aufmerksamkeit eines Fuchses auf die Schleppe zu ziehen und diesen dann somit in Richtung Luderplatz zu locken.

Auch für Schleppen gilt nach meiner Erfahrung dasselbe wie für den Luderplatz selbst. Die Lockwirkung einer Schleppe ist in der fraßarmen Zeit im Winter deutlich höher als im Sommer.

Kalte Zeit = Beutezeit

Bei der Fuchsjagd am Luderplatz machen wir Jäger uns die Lockwirkung und die Gewohnheit des Fuchses zunutze. Durch regelmäßige geringe Gaben von Futter, locken wir Reineke in aufeinanderfolgenden Nächten zum Luderplatz. Ist im Revier jedoch für den Fuchs Fraß in Hülle und Fülle verfügbar lässt die Lockwirkung des Luderplatzes erheblich nach. Diese Situation haben wir in deutschen Revieren in der Regel vom Aufgang der Jagdzeit auf den Altfuchs (in den meisten Bundesländern 1. August) bis etwa Mitte/Ende Oktober. Mit dem ersten Frost nimmt die Größe der Mauspopulationen meist erheblich ab. Und auch Früchte sind in der Regel nicht mehr vorhanden. Nun kommt die Zeit der Jäger, die gern am Luderplatz jagen. Beste Zeit für die Fuchsjagd am Luderplatz ist der Winter. Liegt im Revier dann noch eine zentimeterdicke Schneedecke, wirkt der beschickte Luderplatz nahezu magnetisch auf Füchse. In der Ranzzeit (Januar/Februar) ist das Interesse der Füchse an Fraß etwas geringer als außerhalb der Ranz. Da Füchse jedoch in den Wochen vor der Ranz bereits gelernt haben, dass am oder in der Umgebung des Luderplatzes häufig Artgenossen unterwegs sind, sind diese Plätze auch in der Ranz interessant. Aus meiner Sicht empfiehlt sich die Fuchsjagd am Luderplatz deshalb von etwa Mitte/Ende Oktober bis zum Ende der Jagdzeit.

Der Standort ist entscheidend

Füchse sind flächendeckend in Deutschland vertreten (mit ganz wenigen Ausnahmen). Man kann als Jäger deshalb davon ausgehen, dass überall im Revier Füchse vorhanden sind. Den Standort eines Luderplatzes sollte man deshalb aus meiner Sicht eher aus jagdpraktischen Gesichtspunkten bewerten. Ein entscheidender Punkt ist dabei für mich die Erreichbarkeit des Luderplatzes. Wie bei einem Fallenstandort gilt auch für einen Luderplatz: Der Ort muss das ganze Jahr über gut und leicht erreichbar sein. Es gilt zu bedenken, dass möglichst täglich angeludert werden sollte. Liegt der Luderplatz dann in einem entlegenen Revierteil, der nur durch einen langen Fußmarsch erreichbar ist, verliert man rasch die Freude an diesem Luderplatz. Im Ergebnis wird nach kurzer Zeit mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr täglich angeludert. Das schmälert den Jagderfolg deutlich.

Ein weiterer Standortfaktor ist die Nähe zu stark von Besuchern frequentierten Wegen. Insbesondere in der Hauptjagdzeit für ambitionierte Fuchsjäger im Winter sind die Phasen mit Tageslicht besonders kurz. Insbesondere Hundehalter sind dann häufig auch in der interessanten Phase nach der Dämmerung noch mit dem Hund unterwegs und kommen dem ansitzenden Jäger in die Quere. Luderplätze sollten deshalb aus meiner Sicht nicht nahe der Hauptspazierwege im Revier platziert werden. Zudem bringt das den Vorteil, dass Spaziergänger und Radfahrer so nicht von dem unter Umständen aufsteigenden Geruch des Luders verärgert werden.

Damit wir Jäger ausreichend Zeit haben, um den heranschnürenden Fuchs zu erkennen und uns darauf einzurichten, ist die Lage von Luderplätzen im Feldbereich aus meiner Sicht besonders gut geeignet. Nahegelegene Wald- oder Heckenränder bringen den Nachteil mit sich, dass sich der Fuchs innerhalb der schützenden Deckung im Wald oder der Hecke nähern kann. Er ist dort für den Jäger in der Regel weder hör- noch sichtbar. So taucht Reineke plötzlich nahe des Luderplatzes auf. Ist das Luder dann für den Fuchs noch leicht zugänglich, kann es passieren, dass sich der Rotrock den Leckerbissen schnappt und wieder in der schützenden Deckung abtaucht.

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Teckel weiterhin beliebteste Jagdhunderasse

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Bereits seit einigen Jahren weisen es die in der Welpenstatistik des VDH (Verband für das deutsche Hundewesen) erfassten Zahlen aus: Der Teckel ist die beliebteste Jagdhunderasse in Deutschland – zumindest gemessen anhand der Welpenzahlen. Davor liegt lediglich der Deutsche Schäferhund.

Ein Dackelwelpe läuft durch den Wald.

Symbolbild: Markus Lück

Insgesamt 6.296 Welpen erfasste der Verband bei den Teckeln im vergangenen Jahr 2022. Obwohl der Dackel eine klassische Jagdhunderasse ist, dürften sich viele der Welpen auch in Nichtjägerhaushalten befinden. Denn die kleinen, kompakten Hunde sind bei zahlreichen Hundehaltern sehr beliebt. Ebenso konstant wie der Teckel seit einigen Jahren im Welpen-Ranking den zweiten Platz belegt, steht auch im Jahr 2022 der Deutsche Schäferhund wiederholt ganz oben in der Welpenstatistik des VDH. Insgesamt 8.395 Welpen dieser Hunderasse erfasste der Verband im Jahr 2022.

Es finden sich natürlich auch zahlreiche weitere Jagdhunderassen in der Welpenstatistik 2022. Ein paar kleine Einblicke im Folgenden:

  • Deutsch Drahthaar: 3.119 Welpen
  • Labrador Retriever: 2.630 Welpen
  • Golden Retriever: 2.166 Welpen
  • Deutsch Kurzhaar: 1.304 Welpen
  • Kleiner Münsterländer: 1.227 Welpen
  • English Cocker Spaniel: 838 Welpen
  • Deutscher Jagdterrier: 590 Welpe

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