Reizjagd auf Füchse – so gelingt die Jagd auf Reineke
Die Jagd auf Füchse übt auf zahlreiche Jäger eine ganz besondere Faszination aus. Noch einen Tick reizvoller ist für viele Jäger die Reizjagd auf Füchse. Damit diese am Ende noch von Erfolg gekrönt ist, gebe ich in diesem Beitrag ein paar Tipps für die Reizjagd auf Füchse.
So gelingt die Reizjagd auf Füchse
Zielstrebig schnürt der Schatten auf meinen Hochsitz zu. Wie vom Blitz getroffen hat der Fuchs seine Richtung nach dem Klagen aus meiner Hasenklage geändert. Sein langsames Schnüren ist in einen zügigen sowie zielstrebigen Trab übergangen. Auf dem frisch gefallenen Schnee ist der Rotrock super zu erkennen – selbst mit bloßem Auge. Um den Räuber in dieser sternenklaren Winternacht zu beobachten, benötige ich noch nicht einmal ein Fernglas. 250, 200, 150, 100 Meter. Der Fuchs kommt immer näher. Bald ist er in Reichweite meines Drillings. Der Schuss mit der .30-06 wäre jetzt schon problemlos möglich. Doch ich will den Fuchs heute mit Schrot erlegen. Immer näher kommt der Rotrock. Über die offene Wiese kommt er nun direkt auf meinen geschlossenen Hochsitz zu, der am Waldrand steht. Das Gewehr liegt bereits auf der Brüstung. Der Spannschieber ist längst nach vorn geschoben. Der Leuchtpunkt folgt dem Fuchs auf seinem Blatt. Dann ist er nur noch rund 30 Meter entfernt – der Fuchs steht scheibenbreit vor mir. Rums – die Schrotgarbe lässt den Fuchs an diesem Abend unmittelbar vor mir verenden. Besser hätte es nicht laufen können. Wieder einmal konnte ein Rotrock den Klagelauten nicht widerstehen und kam bei der Reizjagd zur Strecke.
Lockjagd vs. Reizjagd – der Unterschied
Damit auch Ihr bei der Reizjagd auf Füchse mit Beute nachhause kommt, sind ein paar Dinge zu beachten. Neben der passenden Ausrüstung gibt es auch aus jagdpraktischer Sicht ein paar Stellschrauben, die über Erfolg oder Misserfolg bei der Reizjagd auf Füchse entscheiden. Doch fangen wir ganz von vorn an. Neben der angesprochenen Reizjagd auf Füchse gibt es auch. Noch die Möglichkeit die roten Räuber bei der Lockjagd zu erbeuten. Doch wo liegen eigentlich die Unterschiede? Bei der Lockjagd bewegt der Jäger durch das Nachahmen von arteigenen Lauten Füchse zum Zustehen in Richtung des Jägers. Diese Jagdart wird überwiegend in der Ranzzeit genutzt. Sowohl Fähen als Rüden geben in der Ranzzeit teils sehr laute Geräusche von sich, um Artgenossen des anderen Geschlechts auf sich aufmerksam zu machen. Dies kann sich der Jäger zunutze machen, indem er selbst den sogenannten Fähenschrei oder das Bellen eines Fuchsrüden imitiert. Der Fachmarkt hält dafür zahlreiche unterschiedliche Instrumente bereit, mit denen selbst ungeübte Fuchs-Musikanten rasch den richtigen Ton treffen. Bei der Reizjagd werden im Unterschied zur Lockjagd keine arteigenen Laute von Füchsen imitiert. Vielmehr setzt der Jäger bei der Reizjagd auf Lautäußerungen von Wildtieren (Feldhase, Wildkaninchen, Vögel, Mäuse), die für den Fuchs potenziell als Beute infrage kommen. Der Fuchs bewegt sich in Richtung des musizierenden Jägers, weil er sich Beute erhofft. Bei der Lockjagd erhofft der Rotrock sich hingegen Kontakt zu einem Artgenossen.
Der richtige Platz für die Reizjagd auf Füchse
Mit diesem Wissen kann die erste Reizjagd auf Füchse angegangen werden. Füchse gibt es nahezu flächendeckend in Deutschland in unterschiedlicher Dichte, sodass nahezu jeder Jäger die Möglichkeit hat, diese reizvolle Jagdart auszuüben. Doch damit die Jagd erfolgreich verläuft, sollte sich der Jäger am richtigen Platz im Revier postieren. Ideal für die Reizjagd auf Füchse sind Ansitzplätze im Revier, an denen der Jäger einen möglichst weiten und ungestörten Überblick im Gelände hat. Dies sind beispielsweise Plätze an Wiesen oder im Feldbereich. Diese Platzwahl ist nicht dadurch begründet, dass es im Wald oder anderen deckungsreichen Gelände keine Füchse gibt. Ganz im Gegenteil! Deckungsreiche Bereiche im Revier beheimaten in der Regel viele Füchse. Der Jäger hat jedoch häufig keine eine Chance Beute zu machen. Füchse stehen zwar dem mit der Hasenklage musizierenden Jäger zu. Wir als menschliche Jäger bekommen den zustehenden Fuchs dann jedoch häufig gar nicht mit – selbst, wenn er sich bereits verhältnismäßig nah am Jäger befindet und damit längst in Reichweite der Jagdwaffe befindet. Deshalb postieren wir uns in offenen Bereichen, in denen wir zustehende Füchse bereits bis zu mehrere Hundert Meter weit beobachten können. Wir können uns dann in aller Ruhe bereit machen, die Waffe greifen und in Anschlag gehen. Ohne Überraschungen und Hektik kann dann sicher geschossen werden.
Besonders vielversprechende Ansitzplätze für die Fuchsjagd generell sind Plätze nahe an Wegen. Alles Raubwild, darunter auch der Fuchs, nehmen bevorzugt Wege an, um sich im Revier fortzubewegen. Die Räuber können sich auf den Wegen ohne Hindernisse, relativ geräuscharm fortbewegen und bleiben damit von potenziellen Beutetieren unbemerkt. Dies erhöht den Jagderfolg der roten Räuber ungemein! Ein weiterer Pluspunkt für einen potenziellen Ansitzort bei der Reizjagd ist die Nähe zu Tageseinständen von Füchsen. Und dies sind in der Regel nicht die Fuchsbaue, sondern vielmehr Strukturen, wie Hecken, Büsche, Dickungen oder Gärten. Füchse verbringen sehr häufig den Tag über außerhalb des Baus. In der Ranzzeit gewinnen die Fuchsbaue im Revier jedoch massiv an Bedeutung. In Dezember, Januar und Februar suchen Fähen und Rüden häufig die Baue auf, um sich dort zu treffen. Und dies sind in der Regel weit mehr als 2 Füchse. So kann es durchaus sein, dass selbst nach Erlegen von Rüde und Fähe weitere Füchse den Bau annehmen wollen.
Geschlossene Kanzel, Ansitzleiter oder Erdsitz
Neben dem richtigen Platz im Revier hat auch die Art der gewählten Ansitzeinrichtung auf die Reizjagd auf Füchse. Generell kann für diese Jagdart jede Ansitzeinrichtung im Revier genutzt werden. Will der Jäger einen Bereich im Revier ansteuern, in dem keine Ansitzeinrichtung zur Verfügung steht, kann sogar gänzlich ohne gejagt werden. Dies ist zwar deutlich herausfordernder als beispielsweise die Reizjagd aus einer geschlossenen Kanzel in 4 Metern Höhe. Dafür hat diese Art der Reizjagd auf Füchse auch einen ganz besonderen Reiz. Denn durch die Tatsache, dass man vom Erdboden aus agiert, ist man nahezu mit der Beute auf Augenhöhe. Wir als Jäger werden so deutlich rascher vom Fuchs wahrgenommen. Kurzum ist es deutlich schwieriger so einen Fuchs bei der Reizjagd zu erlegen als aus einer geschlossenen Kanzel.
Ich empfehle für die Reizjagd auf Füchse grundsätzlich eine Ansitzeinrichtung, in der der Jäger etwas erhöht verharrt. Das zum einen den Vorteil, dass man aus dem Gesichtsbereich des Fuchses entschwindet und zum anderen hat man aus erhöhter Position in der Regel einen besseren Überblick im Gelände. Insbesondere in offenem Gelände ist das ein entscheidender Vorteil. Denn so erspäht man den heranschnürenden Fuchs im Feld deutlich rascher. Aus schießtechnischer Sicht hat die erhöhte natürlich auch einen Vorteil in punkto Kugelfang. Denn der durch die Höhe entstehende Winkel führt dazu, dass bei passender Höhe und Schussentfernung ausreichender Kugelfang gegeben ist.
Doch nun zur eigentlichen Sitzkonstruktion: Kanzeln bieten je nach Bauart eine Übersicht in alle 4 Himmelsrichtungen. Steht der Hochsitz in freiem Feld und kann der Jäger mit Anblick in allen Richtungen rechnen, ist dies absolut hilfreich. So kann er in einem Bereich von 360° um sich herum Beute machen. Bei einigen Kanzeln sind die Fenster außerordentlich schmal gehalten. Dies kann sowohl in Höhe als auch Breite gestaltet sein. Aus meiner Sicht ist das absolut nachteilig. Denn solch klein gestaltete Schießscharten haben immer noch Nachteil, dass wir Jäger sehr wenig Überblick haben. Es gibt viele „tote“ Blickbereiche, in der die Kanzelwände einen Blick ins Gelände verbieten. Sind die Fenster nicht ausreichend hoch gestaltet, kann es dazu kommen, dass man sich als Jäger fortwährend „bücken“ muss. Das ist bei längeren Ansitzen sehr sehr nervig. Insbesondere in den Hochzeiten der Fuchsjagd im Herbst und Winter haben geschlossene Kanzeln entscheidende Vorteile gegenüber offenen Ansitzleitern. Durch die geschlossene Bauweise sitzt der Jäger darin deutlich geschützter. Selbst bei kalten Temperaturen sind so bei passender Ausrüstung lange Ansitze möglich, ohne zu frieren. Weiterhin verfügen Kanzeln in der Regel immer über ein Dach. Regen oder Schnee im Winter sind deshalb für den darauf ansitzenden Jäger kein Problem.
Offene Ansitzleitern haben den Charme, dass man verhältnismäßig offen sitzt. Diese offenen Ansitze führen dazu, dass man sich als Jäger nah am Wild fühlt. Es gibt bei offenen Ansitzleitern keinerlei Bauteile der Sitzkonstruktion, die das Blickfeld des Jägers einschränken. Diese offene Bauweise führt zudem dazu, dass auch Geräusche aus der Umgebung deutlich besser wahrgenommen werden. Selbst verhältnismäßig leise Geräusche kann der darauf ansitzende Jäger deshalb wahrnehmen. Je nach Bauart kann der Ansitz auf offenen Leitern über längere Zeit jedoch unangenehm werden. Denn die Sitze sind häufig nicht so bequem wie geschlossene Kanzeln. Weiterhin muss auf Leitern immer bedacht werden, dass man von in der Umgebung verhoffendem Wild deutlich rascher wahrgenommen wird als in einer geschlossenen Kanzel.
Starker Wind sowie Regen sind ungünstig für die Reizjagd auf Füchse
Bei der Reizjagd ist es grundsätzlich günstig, wenn sich das zu lockende Wildtier – in diesem Fall der Fuchs – in Hörreichweite zum Jäger befindet. Ist der potentielle Tageseinstand des Fuchses bis zu 500 Meter (je nach Witterung und Lautstärke des Lockers) entfernt, wird der musizierende Jäger in aller Regel vom Fuchs wahrgenommen. Starker Wind oder Regen verringert diese Hörreichweite natürlich massiv. Je nach Stärke des Witterungseinflusses kann es sein, dass selbst der 100 Meter entfernte Fuchs vom Jäger nichts mehr mitbekommt. Darum gilt: Bei starkem Wind oder heftigem Regen ist die Reizjagd auf den Fuchs grundsätzlich deutlich schwieriger als bei klaren sowie ruhigen Wetterverhältnissen. Jagt der Jäger in einem reinen Waldrevier ist dies natürlich kein Ausschlusskriterium für die Reizjagd auf den Fuchs! Doch auch hier sollte möglichst viel Übersicht im Gelände gegeben sein. Die Nähe zu Wegen ist auch im Wald immer ein Pluspunkt für den potenziellen Ansitzplatz. Ein Ort nahe eines Waldweges im Buchenhochwald mit Altholz ist ideal. Hier besteht für den menschlichen Jäger in der Regel ausreichend Überblick, um den zustehenden Fuchs frühzeitig zu entdecken.
Die richtige Zeit, um Beute zu machen
Füchse sind das ganze Jahr auf der Suche nach Nahrung. Deshalb ist es prinzipiell auch das gesamte Jahr über möglich, Füchse mittels Geräuschen von potenziellen Beutetieren anzulocken. In den meisten Bundesländern Deutschlands herrscht in einigen Monaten des Jahres Jagdruhe auf Reineke, da er in dieser Schonzeit genießt. In dieser Zeit ist dann natürlich auch die Reizjagd tabu. Ab August beginnt in vielen Bundesländern die Jagdzeit auf Füchse. Zu dieser Jahreszeit im Hochsommer gibt es im Revier eine Fülle an Fraß für Füchse. Mäusepopulationen befinden sich auf dem Zenit ihrer alljährlichen Entwicklung. Jungtiere von zahlreichen Wildtierarten wachsen zu dieser Zeit auf und auch Früchte gibt es vielerorts in Hülle und Fülle. Füchse haben zu dieser Jahreszeit deshalb meist keinen Engpass an Fraß. Sie können sich in aller Regel die überall im Revier problemlos bedienen. Deshalb ist die Reizjagd in den Sommer- und ersten Herbstmonaten im Vergleich zur kargen Winterzeit relativ schwierig. Meist stehen Rotröcke zu dieser Jahreszeit dem musizierenden Jäger zu, weil die ausgesprochene Neugier die Rotröcke dazu antreibt. Von Hunger kann hier in den meisten Fällen keinesfalls die Rede sein.
Im weiteren Verlauf des Jagdjahres wird die Reizjagd dann immer beuteträchtiger. Natürliche Quellen für Fraß nehmen ab. Füchse leiden in der Regel in unseren durchschnittlichen deutschen Revieren keinen Hunger. Doch um an Beute zu gelangen, müssen sich Füchse zunehmend mehr im Revier bewegen und der Zeitaufwand für die Suche nach Fraß wird zunehmend größer. Dieser Umstand erhöht die Attraktivität von Geräuschen potenzieller Beutetiere massiv. Kurzum: Füchse stehen bei der Reizjagd in Herbst und vor allem Winter meist deutlich besser zu. Eine Ausnahme in dieser Zeit ist jedoch die Ranzzeit. Während der Ranz nimmt die Attraktivität von Fraß für Füchse ab. Verlassene Luderplätze sind in der Ranz keine Seltenheit. Und so ist es auch nicht verwunderlich, dass der Jäger selbst mit der tragischsten Strophe aus der Hasenklage keinen Fuchs zum Zustehen bewegen kann.
Doch keine Regel ohne Ausnahmen! So kann es durchaus sein, dass in der Ranz Füchse dem reizenden Jäger wie von der Tarantel gestochen zustehen. Im umgekehrten Fall kann es jedoch genauso gut sein, dass selbst im kargen Winter mit eisigen Temperaturen und Schneelage der Fuchs den auf der Hasenklage klagenden Jäger vollkommen ignoriert, obwohl er lediglich 200 Meter am Sitz entfernt vorbeischnürt. Ich habe in Vergangenheit sehr unterschiedliche Reaktionen auf die Geräusche aus Hasen-, Kaninchen-, Vogelklage oder Mauspfeifchen beobachtet. Während einige Füchse im Moment des Musizierens umgehend die Richtung des Jägers einschlugen und in zügigem Tempo dorthin eilten, gab es andere Füchse, die auf die klagende Musik hin auf dem Absatz kehrt machten und Reißaus nahmen. Ein Muster habe ich dabei bis heute nicht erkennen können. Scheinbar ist es tagesformabhängig, wie ein Fuchs auf die leidvollen Geräusche reagiert.
Qual der Wahl – das richtige Instrument für die Reizjagd auf Füchse
Auf dem Markt sind unterschiedliche Instrumente für die Reizjagd auf Füchse zu bekommen. Allesamt imitieren ein sterbendes bzw. leidendes oder verletztes potenzielles Beutetier. Gängige Reizjagdinstrumente sind:
- Hasenklage
- Kaninchenklage
- Vogelangstgeschrei
- Mauspfeifchen
Ich habe alle dieser Instrumente selbst getestet und in unterschiedlicher Häufigkeit bis heute im Einsatz. Als eine der ersten Fragen schoss mir damals in den Kopf, ob ich beispielsweise eine Kaninchenklage benutzen kann, obwohl im Revier gar keine Karnickel vorkommen. Die kurze Antwort: Ja, das ist kein Problem. Füchse stehen einem mit der Kaninchenklage musizierenden Jäger auch in Revieren gänzlich ohne Karnickel zu. Beim Einsatz unterscheiden sich die Locker jedoch aus meiner Sicht deutlich. Dies beginnt bereits bei der Lautstärke der Instrumente. Das lauteste Instrument aus der zuvor genannten Aufzählung ist die Hasenklage. Die Hasenklage ist über mehrere Hundert Meter weit im Revier zu hören. Sie eignet sich somit ideal, um weite Feldbereich nach Füchsen „abzuklopfen“ oder den Fuchs aus dem weit entfernten Tageseinstand zu locken. Kaninchen- sowie Vogelklage sind in Bezug auf die Lautstärke aus meiner Sicht ebenbürtig. Diese beiden Instrumente sind zwar leider als eine Hasenklage, jedoch deutlich lauter als ein Mauspfeifchen. Sie eignen sich somit auch ideal um weite Feldbereich nach Füchsen abzuklopfen. Mit dem Vogelangstgeschrei habe ich jedoch ambivalente Erfahrungen gemacht. So kam es bei diesem Instrument häufig dazu, dass der gereizte Fuchs blitzartig in meine Richtung schnürte. Bei etwa jedem fünften Fuchs kam es jedoch dazu, dass der Fuchs nach dem Locken blitzartig in die entgegengerichtete Richtung abrückte – und das sehr zügig. Es wirkte fast so, als ob das Geräusch den Fuchs verschreckt hatte und er dies mit panikartiger Flucht quittierte. Das Mauspfeifchen ist wohl das bekannteste Instrument aus meiner zuvor genannten Aufzählung. Zahlreiche Jäger haben dieses teils winzige Instrument bei der Raubwildjagd im Einsatz. Und das zurecht! Das Mauspfeifchen ist ein ideales Instrument für die Reizjagd auf den Fuchs. Es hat in der Regel eine nahezu magische Anziehungskraft auf Füchse und es ist durch die geringe Lautstärke nicht störend bei der nächtlichen Jagd auf Füchse.
Einsatz der Instrumente
Hat man als Jäger mehrere Instrumente bei der Reizjagd auf Füchse zur Verfügung, würde ich persönlich mit dem Mauspfeifchen anfangen. Das kleine Instrument kann sehr leise gespielt werden. Füchse, die in unmittelbarer Nähe (bis 100 Meter – ja nach Verhältnissen) zum Jäger befinden, werden bereits durch dieses für menschliche Ohren nur sehr dezente Geräusch ausreichend gereizt, um in Richtung der Geräuschquelle zuzustehen. Nach dem Einsatz des Mauspfeifchens sollte man aus meiner Sicht erst einmal 15 Minuten abwarten, bevor das kleine Geräusch erneut gespielt wird. Füchse können sich nahezu geräuschlos im Revier bewegen. Die geschickten Räuber nähern sich deshalb häufig unbemerkt uns menschlichen Jägern. Ein Fuchs, der sich nahezu unter der Kanzel des Jägers befindet, wird auf erneutes Mäuseln mit dem Mauspfeifchen häufig mit panikartiger Flucht reagieren. Deshalb: Immer die Augen Ohren offen halten bei der Reizjagd auf Füchse! Ist die zweite Arie aus dem Mauspfeifchen erklungen und sind erneut 15 bis 20 Minuten vergangen, kann Stufe 2 gestartet werden. Nun kann der Jäger zu Kaninchen- oder Vogelklage greifen. Diese beiden Instrumente sind deutlich lauter als das Mauspfeifchen. Bei der ersten Strophe auf einem der beiden Instrumente sollte der Jäger deshalb etwas Vorsicht walten. Eine Steigerung der Lautstärke kann in Strophe 2 dann immer noch angestrebt werden. Für den Einstieg des neuen Instruments reicht ein „normales“ Spielen jedoch vollkommen aus. Nach dem Spielen der ersten Strophe sollte auch hier der Jäger wieder seine Umgebung strikt im Auge behalten, um herannahende Füchse nicht zu verpassen. Nach 15 bis 20 Minuten wird dann erneut eine Strophe auf der Vogel- bzw. Hasenklage gespielt. Wieder gilt es danach die Umgebung penibel genau, nach Füchsen abzusuchen.
Zu guter Letzt kann dann die Hasenklage gezückt werden. Dieses Instrument ist nochmals deutlich lauter als die zuvor genutzten. Deshalb sollte auch dieses Instrument in der ersten Strophe nicht zu laut gespielt werden. Bei Strophe 2 muss schließlich immer noch Luft nach oben sein. Steht nach der zweiten Strophe aus der Hasenklage immer noch kein Fuchs zu, ist dies keinesfalls ein Signal zum Abbaumen! Füchse sind insbesondere in den fraßarmen Zeiten im Herbst und Winter viel auf den Läufen und legen teils weite Strecken zurück, um Leckereien zu finden. Es ist also nur eine Frage der Zeit, bis ein Fuchs in der Nähe zum Jäger auftaucht.
Fuchs in Sicht – nun reizen
Wie bereits zuvor beschrieben, legen Füchse in fraßarmen Zeiten teils weite Strecken zurück. Bei ausreichend Sitzfleisch bekommt der Jäger somit irgendwann immer einen Fuchs in Anblick. Doch was dann? Kommt ein Fuchs in Anblick, gilt es erst einmal Ruhe zu bewahren! Füchse haben außerordentlich gut ausgeprägte Sinne. Die Rotröcke äugen sehr gut, selbst in dunklen Nächten. Ein herumhampelnder Jäger fliegt dann schnell auf. Neben dem Gesichtssinn sind insbesondere der Geruchssinn und das Gehör des Fuchses außerordentlich gut ausgeprägt. Deshalb gilt natürlich – wie aber auch in allen anderen jagdlichen Situationen – der Wind muss passen! Befindet sich der Fuchs außerhalb des Windes von einem selbst, kann dahingehend nichts passieren. Bei einem Ansitz auf einer offenen Freifläche mit Rundumblick haben wir Jäger dennoch immer das Problem, dass eine Richtung durch unsere eigene Wittrung beeinträchtigt wird. Das kann nicht verhindert werden. In der Hauptwindrichtung an den Ansitzplätzen sollte natürlich möglichst nicht der Haupteinstand des Wildes liegen. Steht beispielsweise der Wind bei Westwindlage (in zahlreichen Revieren die überwiegende Windrichtung) immer auf den Haupteinständen des Wildes, ist der Platz für die Ansitzeinrichtung falsch gewählt.
Das Gehör von Füchsen ist besonders gut ausgeprägt. Dies macht sich auch bei er Reizjagd auf den Fuchs bemerkbar. Zum einen führt dies dazu, dass Reineke das Mauspfeifchen bei guter Wetterlage selbst auf über 100 Meter vernimmt. Zum anderen kann dies jedoch auch dazu führen, dass der in der Kanzel agierende Jäger sich durch eine unbedachte Bewegung mit einem Geräusch verrät. Und das darf keinesfalls unterschätzt werden! Füchse vernehmen bei ruhigem Wetter in klaren Nächten selbst das leise Knarzen eines Sitzbrettes oder das Klirren von losen Patronen in der Jackentasche. Hat man einen Fuchs in Anblick gilt es deshalb unbedingt Geräusche zu vermeiden. Je näher sich der Rotrock zum Jäger befindet, desto ruhiger muss sich der Jäger natürlich auch verhalten.
Hat man die Chance einen Fuchs bei seinen nächtlichen Streifzügen im Gelände zu beobachten, wird man rasch Verhaltensmuster erkennen. Dies ist ungemein hilfreich, um zu entscheiden, wann man als Jäger selbst agieren kann, beziehungsweise wann man absolute Ruhe walten lassen muss. Füchse, die regungslos mit gespitzten Gehören an einem Ort verharren und mit erhobenem Kopf die Umgebung beobachten, sind häufig bereits durch irgendetwas beunruhigt bzw. an irgendetwas interessiert. Sie versuchen mit all ihren Sinnen so viele Informationen wie nur möglich einzuholen und sind deshalb besonders aufmerksam. Die Wahrscheinlich von einem so agierenden Fuchs wahrgenommen zu werden ist besonders hoch. Deshalb sollte sich der Jäger bei so agierenden Füchsen sehr vorsichtig verhalten.
Anders ist es, wenn Füchse sich zielstrebig im Gelände bewegen. Häufig schnüren die Rotröcke in solchen Situationen entlang von Wegen, Heckenstreifen oder Fahrspuren auf Feldern. In solchen Situationen scheint es häufig darum zu gehen, Strecke zu machen. Die Füchse laufen dann schnurstracks mit auf Rückenlinie getragenem Kopf in eine Richtung. Bedingt durch die zügige Fortbewegung ist die Aufmerksamkeit so agierender Füchse nicht vergleichbar mit regungslos verharrenden Rotröcken. Laute Geräusche sollten natürlich dennoch vermieden werden. Ein anderes Extrem sind Füchse, die beispielsweise nach Mäusen graben oder anderweitig abgelenkt sind. Ich habe bereits mehrfach Füchse beobachtet, die minutenlang auf offenem Feld mit den Vorderläufen im Erdreich gegraben haben. Nach einigen Augenblicken und mehrfachem Scharren mit den Vorderläufen im Erdreich, steckt der Fuchs dann immer wieder seinen kompletten Fang ins Erdreich, um Wind zu holen. So agierende Füchse sind in der Regel derart abgelenkt, dass sie ihre Umwelt nur bedingt wahrnehmen. Bei richtigem Verhalten des Jägers ist es sogar durchaus möglich, nach Mäusen grabende Füchse in offener Feldflur anzupirschen.
Die passende Waffe für die Reizjagd auf Füchse
Die passende Waffe und das geeignete Kaliber sind heiß diskutierte Themen bei nahezu jeder Jagd in Deutschland. Nicht nur deshalb darf diese Thematik auch in diesem Blogbeitrag keinesfalls fehlen. Ehemals wurde für die Ansitzjagd auf Füchse von zahlreichen Jägern die kombinierte Waffe favorisiert. Sei es die Bockbüchs- bzw. Büchsflinte (selten) oder der klassische Drilling – in vielen Waffenschränken deutscher Jäger schlummert bis heuet ein solches Schätzchen. Häufig haben diese Waffen als Kaliber im Schrotlauf das Kaliber 16/70. Als Büchsenkaliber trifft man oft auch 7x57R, 7x65R oder 9,3x74R. Spielte die Jagd auf Füchse beim ehemaligen Besitzer dieser alten Schätzchen eine Rolle kann es sogar sein, dass ein Einstecklauf in einem der Schrotläuf(e) steckt. Als Kaliber findet sich dort meist .22 lfB oder .22 Win. Mag.. Ab und an trifft man auch auf Einsteckläufe im Kaliber .22 Hornet. Um es vorwegzunehmen: Grundsätzlich kann mit allen vorgenannten Kalibern auf Füchse gejagt werden. Die Einsatzreichweite zum zu beschießenden Stück Wild sollte jedoch stets im Auge behalten werden. Nach meiner Erfahrung ist die .22 lfB nur bedingt für die Jagd auf Füchse geeignet. Keinesfalls sollte die Schussentfernung über 50 Meter sein. Nach meiner Meinung sollte der Jäger mit der .22 lfB deutlich unter 50 Meter agieren. Die .22 Win. Mag. ist da schon deutlich besser geeignet. Bis zu Entfernungen von 70 bis 80 Meter lässt sich damit auf Düchse sicher jagen – das geeignete Geschoss und ein gut eingeschossenes Gewehr vorausgesetzt. Deutlich besser ist noch die .22 Hornet. Dieses Kaliber ist den beiden vorgenannten in allen Punkten deutlich überlegen. Ich würde deshalb bei Gelegenheit immer zur .22 Hornet greifen. Schussentfernungen von um die 100 Meter sind kein Problem. Die Tötungswirkung ist mit einem passenden Geschoss bestens.
Seit einigen Jahren sind kombinierte Waffen etwas in Vergessenheit geraten. Viele Jäger setzen heute bei der Wahl der Büchse auf einen Repetierer. Selbst Neuwaffen sind da bereits unter 1.000 Euro zu haben. Häufig werden diese Büchsen in Standardkalibern (.308 Win., .30-06) geführt. Dies hat für den Schützen den Vorteil, dass die Auswahl an verschiedener Fabrikmunition sehr sehr groß ist. Zudem ist Munition in Standardkalibern deutlich günstiger als in exotischen Kalibern. Viele Argumente sprechen deshalb für diese Standards. Und auch bei der Jagd auf Füchse lassen sich Repetierer in .308 Win. Oder .30-06 problemlos führen – selbst wenn der Schütze den Balg des beschossenen Winterfuchses noch verwenden will. Natürlich hinterlässt ein kleineres Kaliber (passendes Geschoss vorausgesetzt) in der Regel weniger Beschädigungen im Balg. Dennoch kann der Balg bei passender Geschosswahl auch noch bei Schüssen mit .308 Win. Oder .30-06 verwendet werden.
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